Folge 4: Undichtigkeit am Anschluss eines Daches mit Dachrinne an ein Wärmedämm-Verbundsystem
Situation:
Bei der Untersuchung eines Neubaus in Massivbauweise mit außenliegender Wärmedämmung habe ich im Rahmen der Qualitätssicherung Undichtigkeiten am Anschluss eines Schrägdaches mit Dachrinne an das Wärmedämm-Verbundsystem festgestellt (siehe Bild). Hier war der Anschluss des Daches an den Außenputz nicht fachgerecht an das Metallprofil angeschlossen worden.
Direkt am Übergang des Wärmedämm-Verbundsystems an das Schrägdach war ein offener Spalt aufgetreten, in den ein Stift eingesteckt werden konnte.
Befunde
Im Rahmen der Qualitätssicherung habe ich ein neu errichtetes Wohngebäude im Verlauf der Bauausführung untersucht. Dabei stellte ich fest, dass am Anschluss des Wärmedämm-Verbundsystems an eine Vordachkonstruktion bzw. an die Dachrinne ein offener Spalt vorlag. Dies führt dazu, dass Wasser durch den Spalt in die Baukonstruktion bzw. in die Wärmedämmung eindringen kann.
Ein Bauschaden war bis zum Ortstermin hier noch nicht aufgetreten, wäre aber im Laufe der Zeit durch eindringendes Wasser mit hoher Sicherheit entstanden. Hier wären mit Schäden am Putzanschluss sowie eventuell auch Feuchtigkeitserscheinungen im Inneren zu rechnen gewesen.
Folgerungen für die Praxis
Insbesondere im Bereich von Anschlüssen muss bei Wärmedämm-Verbundsystemen darauf geachtet werden, dass die Details fachgerecht ausgebildet werden. Ansonsten kann an Fehlstellen, Lücken oder offenen Spalten Wasser in die Konstruktion eindringen und zu Feuchtigkeitsschäden führen.
Die Erfahrung zeigt außerdem, dass bei Neubauvorhaben durch baubegleitende Untersuchungen bereits während der Bauphase Mängel rechtzeitig erkannt und beseitigt werden können. Hierdurch werden später aufwendige Sanierungsmaßnahmen mit hohen Kosten vermieden.
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